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News

28.09.2021

My body, my choice! Internationaler Save Abortion Day

Heute ist internationaler Save Abortion Day.

My body, my choice! Internationaler Save Abortion Day
My body, my choice! Internationaler Save Abortion Day

Weltweit kämpfen Frauen und trans* Personen dafür, selbst über ihren Körper bestimmen zu dürfen und eine ungewollte Schwangerschaft beenden zu dürfen.

Für das weltweite Recht auf Selbstbestimmung!

In vielen Ländern der Welt sind Schwangerschaftsabbrüche strafbar. Schwangerschaftsabbrüche müssen deshalb häufig unter unsicheren medizinischen Bedingungen stattfinden und enden für viele der Schwangeren tödlich: Jedes Jahr werden circa 25 Millionen Schwangerschaften unsicher abgebrochen, circa 23.000 Frauen, Mädchen und trans* Personen sterben an den Folgen.

Argumentiert wird das gesetzliche Verbot von Schwangerschaftsabbrüchen häufig damit, auf diese Weise ungeborenes Leben zu schützen. Dabei zeigt ein Blick in die Datenlage, dass eine strenge Gesetzgebung nicht dazu führt, dass weniger Schwangerschaften abgebrochen werden. Sie werden eben nur unter gefährlicheren Bedingungen abgebrochen. Es ist statistisch nachweisbar, dass die Anzahl der Schwangerschaftsabbrüche niedriger ist, je besser der Zugang zu Sexualaufklärung und zu Verhütungsmitteln ist. Bewegungen, die sich zynisch "für das Leben" auf die Fahnen schreiben, wollen aber auch das verhindern. Damit entlarven sie sich selbst: Ihnen geht es nicht um den Schutz von Leben - den Tod von ungewollt Schwangeren, die unsicher abtreiben müssen, nehmen sie in Kauf. Ihnen geht es darum, über den gebärfähigen Körper zu bestimmen. Gesetzgebungen, die Schwangerschaftsabbrüche unter Strafe stellen, sind ein massiver Eingriff in das Selbstbestimmungsrecht von Frauen, Mädchen und trans* Personen.

Daher fordern wir als Mädchen- und Frauenpolitische Kommission der SJD - Die Falken weltweit:

  • das Recht auf körperliche Selbstbestimmung für alle Menschen!
  • sichere und kostenlose Zugänge zu Schwangerschaftsabbrüchen
  • Information über Methoden und Möglichkeiten des Schwangerschaftsabbruchs
  • Beratung und kostenlosen Zugang zu Verhütungsmitteln
  • umfassende Sexualaufklärung

Für die Abschaffung von § 218 und § 219 und den sicheren Zugang zu Schwangerschaftsabbrüchen für alle!

In Deutschland sind Schwangerschaftsabbrüche im Strafgesetzbuch unter § 218 geregelt. Sie sind damit gesetzlich eine Straftat und nur unter der Bedingung straffrei, dass vorher ein Beratungsgespräch bei einer Beratungsstelle stattgefunden hat und die Schwangerschaft noch nicht weiter fortgeschritten ist als die 12. Woche. Dieser Zwang zur Beratung ist entmündigend. Viele Beratungsstellen werden außerdem kirchlich betrieben und beraten nicht ergebnisoffen.

§ 219a stellt das "Werben" für Abtreibungen unter Strafe. Darunter fällt auch die reine Information darüber, dass und auf welche Art und Weise eine Ärzt*innenpraxis Schwangerschaftsabbrüche durchführt. Das macht es für ungewollt Schwangere unmöglich, sich angemessen über ihre Möglichkeiten zu informieren. Erst kürzlich ist ein von den Parteien Die Linke und SPD eingebrachter Vorstoß im Bundesrat, den § 219a zu streichen, gescheitert.

Die Anzahl der Ärzt*innen, die Schwangerschaftsabbrüche durchführen, nimmt immer weiter ab. Insbesondere in ländlichen Gegenden müssen ungewollt Schwangere teils bis zu 100 Kilometer fahren. Schwangerschaftsabbrüche sind nicht Teil des Medizinstudiums, immer weniger Ärzt*innen sind in der Lage, sie sachgerecht durchzuführen.

Insbesondere Schwangere aus der Arbeiter*innenklasse sind von der Gesetzgebung und der katastrophalen Versorgungssituation betroffen! Ein Schwangerschaftsabbruch kostet zwischen 200 und 600 Euro. Die Kosten für den Schwangerschaftsabbruch übernimmt die Krankenkasse nur für Menschen mit einem Nettoeinkommen unter 1.179 Euro. Und wer übernimmt die Fahrtkosten in die 100 Kilometer entfernte Klinik?

Besonders schwierig ist die Situation für Menschen mit ungesichertem Aufenthaltsstatus. Für sie sind die Zugangshürden zu sicheren und kostenfreien Schwangerschaftsabbrüchen noch höher. Auch für ungewollt schwangere trans* Personen ist der Zugang zur Gesundheitsversorgung eingeschränkt: Sie sind häufig mit Unwissen und Vorurteilen von Gesundheitspersonal konfrontiert.
Wir fordern daher für die Bundesrepublik Deutschland:

  • ersatzlose Streichung von § 218, § 219 und §219a
  • kostenloser und sicherer Zugang zu Schwangerschaftsabbrüchen für alle ungewollt Schwangeren
  • Aufnahme von Schwangerschaftsabbrüchen in das Medizinstudium
  • gesellschaftliche Entstigmatisierung von Schwangerschaftsabbrüchen


My body, my choice! Kampf dem Patriarchat

Weltweit gehen Mädchen, Frauen und trans* Menschen seit Jahrzehnten für ihr Recht auf Selbstbestimmung auf die Straße. In Argentinien führten die die Proteste und Demonstrationen 2020 zum Erfolg: Schwangerschaftsabbrüche bis zur 14. Woche wurden legalisiert, nachdem sie bis dato strafbar gewesen waren. Das zeigt uns:

Der Kampf gegen das Patriarchat findet auf der Straße statt! Wir werden solange weiterkämpfen, bis der Zugang zu Schwangerschaftsabbrüchen überall auf der Welt sicher, legal und kostenfrei möglich ist.

28.09.2021: Heute ist internationaler Save Abortion Day. Weltweit kämpfen Frauen und trans* Personen dafür, selbst über ihren Körper bestimmen zu dürfen und eine ungewollte Schwangerschaft beenden zu dürfen. Für das weltweite Recht auf Selbstbestimmung!

Termine

05.06.2024, 19:00 bis 05.06.2024, 21:00

Rote Pädagogik: Kindeswohlgefährdung – 5. Juni
Veranstaltungsreihe Rote Pädagogik – Sozialistische Erziehung im 21. Jahrhundert

07.06.2024, 18:00 bis 09.06.2024, 13:00

Frauentheorieseminar – 7. bis 9. Juni
Das Thesenpapier beschäftigt sich dieses Jahr mit Frauen im Sozialismus.

06.09.2024, 18:00 bis 08.09.2024, 13:00

Fempowerment – 6. bis 8. September
Das Seminar für Mädchen und Frauen aus dem Verband

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